Das Projekt nähert sich der städtebaulichen Aufgabenstellung im Geiste Prachenskys. Der Fußgänger rückt wieder ins Zentrum des Campus. Der motorisierte Individualverkehr wird ihm untergeordnet und Stellflächen gezielt an den Rand gesetzt — so wie es Hubert Prachensky und Ernst Heiss einst vorsahen. Die Kleinteiligkeit der Bauvolumen — Blockgrößen, Fassadenlängen — und die klare Definition der übergeordneten Erschließungsachsen stehen im Mittelpunkt des Entwurfs.

Der Entwurf korrigiert die ökonomische Unverhältnismäßigkeit einer 1-geschoßigen Tiefgarage und komprimiert die Parkplätze in Form einer Hochgarage am Rand des Campus. Wertvolles Budget wird freigespielt, Slow Mobility und der menschliche Maßstab rücken wieder ins Zentrum des Campus. Die grüne Mitte bleibt unversiegelt und kann großteilig bepflanzt werden.

Im Gegenzug wird die bestehende Parkgarage aufgewertet und geöffnet. Die vorhandene Struktur mit hohem architektonischen Potenzial (LRH=3,10m!) wird freigespielt. Sie wird zur zentralen Fahrradgarage am Campus und nimmt öffentliche Funktionen (Cafe), auf. Die Bestandsstruktur Prachensky’s wird zum Herz des neu entstehenden Platzes vor dem Haus der Physik.

Große, tiefwurzelnde Bäume können bereits in der ersten Bauetappe gesetzt und der Freiraum fertig gebaut werden. Dieser Startvorsprung verschafft dem Park wertvolle Zeit zur gesunden Entwicklung. Das Anschlussniveau EG kommt ein Halbgeschoß tiefer zu liegen als im Masterplan 2010, wodurch ein Hauptgeschoß mehr unter der Flugsicherheitszone möglich ist.

Die Kubatur wird aufgelöst in durchlässige, Nord-Süd gerichtete Riegeltypologien. Die Baumassen und Blockgrößen reagieren auf die Körnung des Bestands. Durch Versätze entsteht entlang der Ost-West Achse („Campus Spange“) eine Sequenz von Plätzen, die Adressen verdichten sich und sorgen für kurze Wege am Campus.

Die neuen Gebäude nehmen die bestehende Bebauungsstruktur in Form von Nord-Süd gerichteten, höhendifferenzierten Baukörpern auf. Die städtebauliche Leitstruktur Prachensky/Heiss‘ wird ins 21. Jahrhundert übersetzt. Das Projekt gibt eine städtebauliche Grammatik vor, die unterschiedlichste Gebäudemaßstäbe und Nutzungstypologien zulässt.

Die Höhenstaffelung reagiert auf die Flugsicherheitszone und verdichtet sich zur Campus-Spange zu präsenten Hochpunkten. Die Baukörper werden zu kleinteiligen Volumen gebrochen und stellen dadurch die gegenseitige Belichtung sicher.

Die Kleinteiligkeit der Bauvolumen — Blockgrößen, Fassadenlängen — und die klare Definition der übergeordneten Erschließungsachsen — Campus-Spange im Norden, Anlieferung im Süden — stehen im Mittelpunkt des Entwurfs. Entlang der Ost-West Achse entsteht durch die Gebäude-Schmalseiten eine Verdichtung der Adressen und kurze Wege zwischen den Gebäuden. Im Fokus steht die konsequente Verdichtung der Bebauung zwischen Campus-Spange und Kranebitter Allee.

Der Fußgänger rückt wieder ins Zentrum des Campus. Der motorisierte Individualverkehr wird ihm untergeordnet und Stellflächen gezielt an den Rand gesetzt — so wie es Hubert Prachensky und Ernst Heiss einst vorsahen. Der Öffentliche Verkehr erfährt eine Gleichstellung zum MIV — die Wege zu den Haltestellen werden vergleichbar mit jenen zu den Parkplätzen. Fahrrädern und FußgängerInnen ist das Herz des Campus vorbehalten. Die Ost-West Achste wird als „Campusspange“ fortgeschrieben. Sie wird zum Rückgrat des Campus und erfährt durch gezielt platzierte Attraktoren in der Erdgeschoßzone eine sanfte Programmierung.

Die Frei- und Grünräume des Campus Techniksollen den Gesamteindruck des neu entstehenden Areals prägen. Die Bäume werden bereits in der ersten Bauetappe gesetzt und der Freiraum wird fertig gebaut. Dieser Startvorsprung verschafft dem zukünftigen Park und seinen 250+ Bäumen wertvolle Zeit zur gesunden Entwicklung und stellt dann bis zur Fertigstellung des gesamten Campus bereits angenehme und beschattete Räume zur Verfügung. Der Park ist fertig und keine Vorhaltefläche für zukünftige unterirdische Parkdecks bzw. dessen Erweiterungen.

Die Ost-West Achste wird als „Campusspange“ fortgeschrieben. Sie wird zum Rückgrat des Campus und erfährt durch gezielt platzierte Attraktoren in der Erdgeschoßzone eine sanfte Programmierung. Sie verbindet, lädt ein zum Verweilen und bietet eine große Bandbreite an Aneignungsmöglichkeiten für die Studierenden und Nutzer:innen (Arbeits- & Lernbereiche, Sport- & Spielangebote oder Raum für Veranstaltungen).

Die bestehende Garage vor dem Victor-Franz-Hess-Haus wird zum Platz hin geöffnet, ihre Struktur freigestellt und zur Fahrradgarage und Treffpunkt im Herzen des Campus aufgewertet. Dieses „Grüne Auditorium“ schafft konsumfreie Bereiche im Schatten, die in Pausen, der Freizeit und zum Studieren genutzt werden können und zur Interaktion einladen. Zusätzlich versorgen ein Café mit Gastgarten und ein Kiosk mit Gastro-Angeboten. Die beiden Niveaus im Grünen Auditorium werden spielerisch mit Sitzstufen verbunden.

Unterschiedliche resiliente Klimabaumarten sorgen für ein abwechslungsreiches Spiel über alle Jahreszeiten. Maximal entsiegelte und versickerungsoffene Flächen sowie „Blau-Grüne-Infrastruktur“ (Versickerung und Retention am Ort, etc.) und das „Schwammstadt“-Prinzip, sollen bestmöglich für klimafitte Grünräume in Zeiten des Klimawandels sorgen.

Zeitraum: 2022-2024
Auftraggeber: BIG Bundesimmobiliengesellschaft m.b.H.
Adresse: Campus Technik der Universität Innsbruck
Technikerstraße
6020 Innsbruck
Planung: gemeinsam mit
3zu0 Landschaftsarchitektur
Mitarbeit: Achim Eilmsteiner
Auszeichnungen: EU-weit offener Wettbewerb, 1. Preis
Fotos: Filippo Bolognese Images
3zu0 Landschaftsarchitektur
Status: Fertiggestellt