Im Zuge der Umgestaltung des Gebiets um den Wiener Hauptbahnhof wurde auch der Straßenquerschnitt der Gudrunstraße aufgeweitet. Östlich der Bahn verbindet eine Fuß- und Radbrücke den 3. mit dem 11. Wiener Gemeindebezirk (Hüttenbrennersteg), westlich der Bahnbrücke erhält das Gebiet mit der Straßenbrücke Kempelengasse eine zusätzliche Anbindung für Fußgänger und Radfahrer an den 10. Bezirk. Trotz der unterschiedlichen Anforderungen an das Tragwerk, sind die beiden neuen Tragwerke als „Gestaltungsfamilie“ erkennbar. Die Konstruktion der Kempelenbrücke mit einer Breite von 13,9m und eine Spannweite von 31m ist eine geschlossene, dicht verschweißte Stahltrogkonstruktion die in 4 Einzelteilen auf die Baustelle geliefert und vor Ort zusammengeschweißt wurde.
Die Geometrie der Brücken: Eine Wanne folgt einem überhöhtem Bogen, die Querachse ist beim Hüttenbrennersteg um 70 Grad und bei der Kempelenbrücke um 75,5 Grad zur Längsachse verdreht. Die Untersicht zur Gudrunstrasse ist gebogen, die seitlichen Brüstungen sind als Stahlträger ausgebildet, welche bei den Auflagern geschlossen sind, zur Mitte werden diese aufgelöst und transparenter. An der Außenseite sind diese Öffnungen durch Glas geschlossen. Die bestehende Stützwand der Gudrunstrasse ist denkmalgeschützt und bleibt erhalten, die neue Stützwand zum ehemaligen Bahngelände wird in Sichtbeton hergestellt. Dadurch kann im Bereich der neuen Stützwand das Auflager der Brücke integral ausgebildet werden – was im Bereich der denkmalgeschützten Wand nur mir großem Aufwand möglich gewesen wäre. Hier wurde das Lager beweglich, mit den erforderlichen Inspektionsräumen, ausgeführt.
Zeitraum: | 2014-2017 |
Auftraggeber: | Stadt Wien, MA29 |
Adresse: | Gudrunstraße, Wien |
Mitarbeit: | Falk Lennart Kremzow |
Fotos: | David Schreyer |