Die Gebäudestruktur ist entwickelt aus der kleinsten Einheit des Bücherspeichers – dem Bücherregal. Bausteine von 6×6,5m Rastern fügen sich zu Modulen zusammen, die brandschutz- und bautechnisch optimiert sind. Die Wegführungen sind kurz und effizient, Aufenthalts- und Raumqualitäten werden aber trotzdem hochgehalten. Im Spannungsfeld zwischen „Mensch & Maschine“ werden präzise Zonen definiert, die einerseits ein behagliches Arbeitsumfeld für die Mitarbeiter bieten – andererseits die maschinell organisierten Regalbereiche rational und effizient aneinander ordnen.

Der Baukörper setzt sich bewusst in den Süden des Grundstücks und lässt im Norden eine große, zusammenhängend bebaubare Fläche mit günstiger Geometrie frei. Die Zufahrt erfolgt von Süden aus der Paukerwerkstraße und mündet auf kurzem Wege im eingefassten Hof des Gebäudes. Innerhalb des Grundstücks sind somit keine weiteren Erschließungswege nötig und der Versiegelungsgrad wird entsprechend geringgehalten.

Der Vorplatzbereich wird über eine raumbegrenzende Wand zur südlichen Grundstücksgrenze hin gefasst und bietet sich als kontemplativer, sortierter Freiraum inmitten des heterogenen Industriegebiets an. Er entwickelt sich von der Zufahrt im Westen mit Parkplätzen zu einem bewachsenen Klein-Od im Osten und gibt dem Bereich einen menschlichen Maßstab mit Rückzugsmöglichkeit.

Ein robuster Betonsockel bildet die Erdgeschoßzone. Ein Betonvordach rahmt die südliche Eingangsfassade und nimmt den Zugangsbereich, die Bürofassaden sowie die abgesenkte Anlieferung auf. Die Obergeschoße sind in konkaven gold-bronzenen Lochblechen eingekleidet, deren Höhe nach oben zunimmt und die Geschoßigkeit des Gebäudes aufhebt. Die Gebäudehülle reagiert auf die Großteiligkeit des Industriegebiets und die Fernwahrnehmung von der Bahnstrecke. Die nach innen gewölbten Bleche lassen Assoziationen zum Vorderschnitt eines Buches zu. Die Erschließungszone ist über eine vertikale Glasfuge nach außen abgebildet und bringt Licht bis tief ins Gebäudeinnere.