Der dreigeschoßige Zubau markiert im Anschlussbereich zum Bestand eine klare Adresse und den neuen Haupteingang in die Bezirkshauptmannschaft. Die geforderten Stellplätze werden auf der Bestandsfläche im Nordosten und im Untergeschoß des Neubaus realisiert. Die südliche Grundstücksfläche kann dadurch als Grünstreifen mit Baumpflanzungen ausgeführt werden.

Der Stadtraum im Süden wird den Fußgängern zurückgegeben und bietet ein angemessenes Vorfeld für die BH, mit Fahrradabstellplätzen und Sitzmöglichkeiten am Vorplatz. Der wertvolle Grünraum entlang der Trattnach mit seinen großen Bestandsbäumen wird über den Hof zwischen Bestand & Zubau sowie tief ins Grundstück gezogen und verzahnt sich mit der Bebauung. Die Bestandsparkplätze an der Oberfläche werden soweit möglich entsiegelt und versickerungsfähig ausgebildet sowie mit schattenspendenden Bäumen bepflanzt.

Das klare Bauvolumen schreibt den Bestand in Proportion und Gestaltung fort und fügt sich in seiner Materialität behutsam in das Quartier. Eine Lochfassade mit wertiger Putzoberfläche bewahrt die gestalterische Verhältnismäßigkeit zum Bestand und wird den Vorgaben der Auslobung hinsichtlich Öffnungsanteil gerecht.

Der Eingangsbereich präsentiert sich als zentrales Gelenk zwischen Alt- und Neubau und gibt bereits beim Eintreten einen Überblick über die Gebäudeteile. Als erste Anlaufstelle gibt der Infopoint Orientierung und bietet als transparentes Scharnier Ausblick in den Hof und eine helle Atmosphäre des Ankommens mit Außenbezug. Von dort aus verzweigen sich die Verkehrsflächen in beide Richtungen, die großen Servicebereiche im EG befinden sich direkt im Anschluss.

Die Erschließung des Bestands-Saals im 1.OG wird über das Stiegenhaus im Neubau sichergestellt. Ein breiter Glassteg bietet sich als Erweiterung des fehlenden Foyerbereichs für den Saal an. Durch die Umlegung der WCs in den Neubau wird vor dem Saal im Altbau ein angemessen proportionierter Vorbereich für Garderoben; Catering odgl. frei.

Im Bestand wird der abzubrechende Treppenkern nach Osten versetzt und bildet den neuen Stiegenhauskern für die interne Erschließung der Mitarbeiter aus. Der Zubau schließt in den Geschoßen an den Höhen des Bestands an und stellt eine durchgängige Barrierefreiheit ohne Niveausprünge sicher.

Im Zentrum des Zubaus entsteht ein 3-geschoßiges Atrium über dem Wartebereich, dass den öffentlichen Zonen eine angemessene räumliche Großzügigkeit und Belichtung verleiht. In den Bürogeschossen entstehen um das Atrium Begegnungsflächen zum informellen Austausch zwischen den Mitarbeitenden.

Zeitraum: 2025
Auftraggeber: Landes-Immobilien GmbH
Mitarbeit: Achim Eilmsteiner
Andrea Milinic
Auszeichnungen: 3. Preis, EU-weit offener Wettbewerb
Status: Wettbewerb